Ob als geschlossene Reihe oder in einem engen Kreis – die Tänzer formieren sich zu einer homogenen Gruppe. Fast gleichzeitig jedoch suchen Einzelne tanzend immer wieder den Ausweg aus den sozialen Gebilden, provozieren deren kontinuierliche Veränderung. Zum Rhythmus der elektronischen Musik, live produziert von Szymon Wojcik, verschmelzen Individuen mit sich wiederholenden Bewegungen immer wieder zu einem gemeinsamen Körper und brechen ebenso regelmäßig aus der Formation aus. In fließenden Bewegungen durchqueren sie den Raum, um sich nach wenigen Sekunden wieder in die Gruppe einzufügen. Einfach und unaufgeregt, fast schon unauffällig, fließen dabei die Übergänge zwischen diesen Formen nahtlos ineinander über.

Die rund 15 Tänzerinnen und Tänzer zwischen acht und 22 Jahre alt gehören zur mehrfach ausgezeichneten Bonner Junior Company, die nun seit mehr als zehn Jahren im Zeitgenössischen Tanz Freiheit und Selbstbewusstsein verspüren und auch zu vermitteln wissen. In ihrem, seit ihrer Gründung 2012 bereits neunten Projekt „GoGoGo“ haben sie sich gemeinsam mit der Choreografin Rafaële Giovanola mit verschiedenen Bewegungskonzepten und Körpersprachen wie Voguing, Folklore, Rap, aber auch Baseball oder südindischem Tempeltanz auseinandergesetzt. Inspiriert von dem Stück „Runthrough“ ihrer Muttercompany Cocoon Dance bilden sie in ihrem, seit ihrer Gründung 2012 bereits neunten Projekt die Kraft gemeinschaftlicher Rituale, den Dialog von Körpern und die Kommunikation zwischen Individuen, der Gruppe und dem Raum ab.