hybrid-digitale, Musik- und Tanz-Performance, transnationale Medien-

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Kainkollektiv

Mami Wata

Sa 20. Dezember 2025, 20 Uhr – Premiere
So 21. Dezember 2025, 18 Uhr

MAMI WATA ist eine hybrid-digitale, transnationale, hydrofeministische Medien-, Musik- und Tanz-Performance, die von verschiedenen europäischen und nicht-europäischen Gewässern inspiriert ist. An jeder Station in der anvisierten Raum-Installation untersuchen wir die lokalen Beziehungen der Menschen zu ihrem Gewässer – sei es ein Hafen, ein Fluss, ein See oder das Meer. Dabei sammeln wir Rituale, Mythen, musikalische und tänzerische Praktiken, die sich über die Zeit an diesen Orten entwickelt haben. Diese Elemente fließen in die Performance ein, die sich mit jeder Station weiterentwickelt und so ein wachsendes Archiv von Körper- und Wassererzählungen entstehen lässt. Im Zentrum stehen Wasser und Körper als fluides Gedächtnis – sowohl als Träger von Geschichte und Trauma als auch als utopische Möglichkeitsräume. Wir beschäftigen uns mit der Figur der kamerunischen Sirene Mami Wata als mythologischer Grenzgängerin zwischen Land und Meer, Leben und Tod, Kolonialgeschichte und Zukunftsvision. Zugleich stellen wir Wasser in seiner politischen und ökologischen Dimension in den Fokus: als Ort von Migration, Ressourcenverteilung und Klimawandel, als Bestandteil von urbanen Ökosystemen und als lebendige Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Performance setzt sich mit digitalen Tools und performativen Praktiken bewusst der Transformation und Reise aus: Jeder neue Ort bringt neue Narrative und Perspektiven mit sich, die in das choreografische, musikalische und installative Setting eingeschrieben werden. Die Körper der Performenden (und auch der Zuschauer*innen) werden zu lebendigen Archiven, die sich von einem Ort zum nächsten weitertragen, sich im Raum der Performance verflüssigen und verbinden und in ein zugleich virtuelles wie räumlich-physisches Ritual miteinander eintreten. Dabei entwickeln wir künstlerische und technologische Wege, Tools und Methoden, um diese Prozesse sichtbar, erfahrbar und interaktiv zu gestalten. Oder wie es Nada Rosa Schroer im Missy Magazine unter dem Titel „Wässrige Wesen“ formuliert: Es gibt „eine jahrhundertealte, mehr-als-menschliche Beziehung zwischen wässrigen Körpern, in der ‚Natur‘ und ‚Kultur‘ nicht zu trennen sind. Auch posthumanistische feministische Perspektiven arbeiten daran, diese Trennung zu überwinden, indem sie der Feuchtigkeit folgen. Sie fordern dazu auf, Verkörperung als Teil eines Kreislaufs aus partikularen und zugleich planetaren Wasserkörpern zu denken und Interdependenzen anzuerkennen. Der Vorschlag lautet: Fang mit der eigenen Wässrigkeit an. ‚Stay hydrated!‘“

Von und mit

kainkollektiv (Mirjam Schmuck und Fabian Lettow), Nils Voges, MIREVI (Patrick Kruse u.a.), Anelisa Stuurman aka ANNALYZER, Sarah Bigedli Shamloo / SarrSew, Mariette Nancy Nko, Lydia Polyzoi, Catherien Jodoin

Marc Brodeur / Jan Wiesbrock

Foto

© Nils Voges

Gefördert von dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Medienkunstfonds, vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Stadt Bochum.