west off

Die Welt ist im Wandel. Ständig, stetig, unvorhersehbar. Junge Künstler*innen aus der Region stellen sich in der zwölften Ausgabe von west off proble matischen Erbschaften. Sie nehmen den Kampf auf mit den Geistern der Vergangenheit, um endlich nach vorne zu schauen.

Die drei für west off entwickelten Produktionen werden gemeinsam präsentiert von den  Partnerhäusern Theater im Ballsaal Bonn, studiobühneköln und FFT Düsseldorf.

Anna Stegherr, Kathrin Spaniol und Bianca Mendonca stehen den jungen Künstler*innen als Mentorinnen zur Seite. In Düsseldorf und Bonn werden die west off-Produktionen ergänzt durch die aktuelle Arbeiten von äöü — in Düsseldorf zusätzlich von Saskia Rudat aus dem Freischwimmen-Netzwerk — beides sind west off-Absolventinnen der letzten Jahre.

west off — Theaternetzwerk Rheinland wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kulturämter der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln.

Performance / Carolin Charlotte Pfänder

Happy Ever After. und wenn sie nicht gestorben sind…

Frei nach den Brüdern Grimm, Charles Perrault, Giambattista Basile

Mi 12. Januar, 20 Uhr – Premiere
Do 13. Januar, 20 Uhr

Konzept, künstlerische Leitung: Carolin Charlotte Pfänder
Performer*innen: Alina Rhode, Anna Möbus
Dramaturgie: Judith Grytzka
Bühne, Installation: Mara Henni Klimek
Sound, Licht-Design: Marcel Reitmayer
Produktionsleitung: Armin Peterka
Video: Sophia Cecco
Lektorat: Verena Scheuerle
Mentoring: Kathrin Spangiol

Es war einmal ein Mädchen, das wünschte sich nichts sehnlicher als eine Prinzessin zu sein. Dann wurde sie erwachsen. Man kennt diese Geschichte aus zahlreichen Marchen: Prinzessin gerettet, Hochzeit und glückliche Ewigkeit.

„Happy Ever After“ begibt sich auf die Spuren von Rotkäppchen, Dornröschen und Blaubart, untersucht Aspekte sexualisierter Gewalt und Gewalt gegen Frauen und fragt: Was heißt hier eigentlich „glücklich bis an ihr Lebensende“?

Die beiden Performer*innen spielen mit Elementen aus Märchen und Horror, Kamera und Filter, Medien und Popkultur und nehmen das Publikum mit auf eine ganz andere Reise durch den Märchenwald. Auch drei Jahre nach #MeToo hat sich faktisch nichts geändert.

 

Carolin Charlotte Pfänder ist Szenische Forscherin und arbeitet an der Schnittstelle von künstlerischer und akademischer Praxis. Mit den Mitteln von theatralen und medialen Strategien erforscht sie Fragestellungen zu Blickregimen und Narrativen.

 

* * * Triggerwarnung: Die Performance handelt von sexualisierter Gewalt und Gewalt gegen Frauen. Die Künstler*innen lehnen die Darstellung von sexualisierter Gewalt auf der Bühne ab, jedoch werden in der Performance Horrorelemente eingesetzt. Es wird jederzeit eine Person des Produktionsteams anwesend sein, um Zuschauer*innen nach draußen begleiten zu können.

 

Eine Koproduktion von Caroline Pfänder mit dem Theater im Ballsaal Bonn im Auftrag von „west off – Theaternetzwerk Rheinland“. 

 

 

Performance / fachliche;Unarten

Die letzte Messe – Ein Gottesdienst für die schließende Kirche

Fr 14. Januar, 20 Uhr

Konzept, Performance: Christian Minwegen
Dramaturgie, Performance: Yasemin Peken
Musik, Performance: Claus Minwegen
Technische Assistenz: Jakob Ebener-Holscher
Mentoring: Anna Stegherr

 

Deutschland in einer angebrochenen Zukunft: Die katholische Kirche steht vor dem Aus. Der Gläubige und ehemals begeisterte Kirchgänger, Messdiener, Firmling und Trier-Pilger Christian Minwegen bringt es nicht übers Herz, die alte Freundin ohne Weiteres verschwinden zu lassen. Er will ein letztes Ma(h)l, eine letzte Messe für die langjährige Weggefährtin, um ihr die noch offenen Fragen zu stellen, trotz derer er sie jahrzehntelang nicht loslassen konnte.

„Die letzte Messe“ ist ein Versuch und ein Angebot an sich und andere Gläubige, Alibi-Gänger*innen und eingefleischte Kritiker*innen, den eigenen Glauben in Sicherheit zu bringen, die Kirche endgültig hinter sich zu lassen, sich an ihrem Ende zu erfreuen und Gott endlich bei sich und den Mitmenschen, statt in Gebäuden und Institutionen zu suchen.

 

Yasemin Peken und Christian Minwegen gründeten 2021 das Duo fachliche;Unarten. Sie studieren im Masterstudiengang Szenische Forschung, Germanistik und Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und sind als Schauspieler*in und Performer*in tätig.

Eine Koproduktion von Christian Minwegen mit der studiobühneköln im Auftrag von „west off – Theaternetzwerk Rheinland“. 

 

PerformanceGabriel Carneiro

 

Niemandes Boden – O chão de ninguém

Sa 15. Januar, 20 Uhr

Performance, Regie: Gabriel Carneiro
Szenischer Raum, Ausstattung: Margareta Bartelmeß, Mara Zechendorff
Produktionsleitung, Dramaturgie: Marie Hewelt
Mentoring, Dramaturgie: Bianca Mendonça
Komposition, musikalische Begleitung: Max Sales
Tontechnik, Bühnenbildassistenz: Renato Sbardelotto

Den brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais und das Ruhrgebiet verbindet der Bergbau – als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Während im Ruhrgebiet ehemalige Zechen und Kokereien zu Kulturstätten erklärt wurden, zerstört der Bergbau in Minas Gerais weiterhin Leben und Raum. Zwischen zwei Lebenswelten stehend, setzt sich Gabriel Carneiro in seiner installativen Performance mit der aktuellen und zukünftigen Situation beider Gebiete auseinander.

Schicht für Schicht untersucht Carneiro das Verhältnis von Menschen und Boden, hier wie dort, legt Schichten frei und übereinander.

Die Besucher*innen haben die Möglichkeit, Boden hinzuzufügen, in dem sie in einem kleinen Gefäß ihrer Wahl Erde mitbringen.

Gabriel Carneiro, 1990 in Brasilien geboren, lebt seit 2019 im Ruhrgebiet. Er arbeitet als Schauspieler, führt Regie, entwickelt Theaterstücke und szenische Veranstaltungen, künstlerische Interventionen, Kurzfilme und Performances.

Eine Koproduktion von Gabriel Carneiro mit dem FFT Düsseldorf im Auftrag von „west off – Theaternetzwerk Rheinland“. 

Performance / äöü

 

These are a few of my favorite things

So 16. Januar, 20 Uhr

Ein Stück von äöü (Patricia Bechtold / Johannes Karl), Carlos Franke, Franziska Schneeberger, Sarah Wessels, Eunsung Yang, Carina Graf und Ruth Süpple. 

Konzept, Performance: Patricia Bechtold, Johannes Karl
Performance: Sarah Wessels
Spezialeffekte, Performance: Carlos Franke
Bühne, Kostüm: Eunsung Yang
Dramaturgie: Franziska Schneeberger
Produktionsleitung: Carina Graf
Technik: Ruth Süpple
Bühnenbau: Simon Lenzen

Auf 2,7 Mio. Jahre angehäufte Dinge und eigentümliche Bedürfnisse können die Menschen zurückblicken. Alle Dinge, die zu uns gehören, alle Dinge, die verloren sind, alle Dinge, die wir wahrscheinlich niemals brauchen, die uns aber retten könnten. Und noch eins und noch eins und noch eins. Unsere Körper sind unter den Dingen. 
Auf der Suche nach neuen Verhältnissen versammelt sich die Gruppe äöü zur Anfertigung einer utopischen Bestandsliste. Im Zentrum steht eine niemals versiegende Heilsquelle, ein unwahrscheinlicher Ort an dem sich alle, wirklich alle Dinge treffen.

Das 2018 gegründete Kollektiv arbeitet mit Mitteln von Theater, Performance und Installation. Patricia Bechtold und Johannes Karl zersetzen, collagieren und animieren Einflüsse aus Sprache, Kunst, Alltag und Theorie auf der Suche nach neuen Erzählformen und -räumen.

Eine Produktion von äöü GbR in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste #Take Action aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und die Kunststiftung NRW.

Termine

12.-16. Januar 2022

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